Newsletter September 2017

Kindertag

Am 10. September war der nationale Kindertag. Auf diesen Tag freuen sich die Kinder meistens schon lange im Voraus. Dieses Jahr war jedoch nicht nur dieser eine Tag ein Kindertag. Dieser September glich mehr einem Kindermonat. Denn jedes Wochenende besuchten uns Gruppen (Studenten, Kirchen, Firmen, Kursbesucher, Familien,...). Jede Gruppe hatte für uns immer ein spannendes Programm zusammengestellt, unter anderem mit einer Clownsshow, einem Zumba-Tanzprogramm, verschiedenen Tänzen, Spielen, usw.

Auch dieses Jahr haben die Kinder wieder sehr feine und speziell vorbereitete Kuchen und Muffins essen dürfen. Jedes Kind hat mehrere Geschenke erhalten. Natürlich durfte wie immer das Zerschlagen der Piñatas nicht fehlen.

Wie jedes Jahr, bekam jedes Kind auch dieses Jahr von Greta Hofmann ein neues, passendes Outfit für diesen Tag geschenkt. Sie trugen ihre neuen Kleider an diesem Tag mit grosser Freude und Stolz.

Internationale Berühmtheiten

Die Gemeindeverwaltung hat uns am Kindertag eingeladen, internationale Berühmtheiten live zu sehen. Die erste Berühmtheit war Biper, eine bekannte Trickfilmfigur aus Argentinien. Biper ist ein 9-jähriger Junge, der positive Botschaften mit Musik verbreitet und zusammen mit seinen Freunden mit den Problemen jugendlicher konfrontiert wird. Er bezeichnet Jesus als seinen besten Freund. Unsere Kinder kannten alle Lieder und sangen aus ganzem Herzen mit.

Die zweite Berühmtheit war ein Clown namens el Payaso Crioyo aus Puerto Rico. Er sang verschiedene Lieder zum Thema „Entgiftung der neuen Generation“.
Für unsere Kleinsten war es spannend und aufregend, diese Berühmtheiten persönlich kennenlernen zu dürfen und bei ihren Aufführungen live dabei zu sein.

Slumbesuch

In diesem speziellen Kindermonat erhielten unsere Kinder sehr viel Besuch, Geschenke, Kuchen, usw., Wir freuen uns immer darüber und sind dafür sehr dankbar. Jedoch haben wir manchmal das Gefühl, dass die Kinder ob der vielen Geschenke langsam verlernen, das zu schätzen, was sie in diesem Monat alles erhielten und wie gut es ihnen geht. Am Tisch müssen wir mehrmals am Tag viele Kinder darum bitten, nicht mit dem Essen zu spielen, oder alles aufzuessen. Das besorgt uns jeweils, denn bereits vor unserer Haustüre gibt es viele Kinder, die grossen Hunger leiden müssen.

Deshalb entschieden wir uns dazu, immer am Buss- und Bettag eine persönliche Spendenaktion als Lebenslektion durchzuführen. Das heisst, dass unsere Kinder nicht das verschenkten, was ihnen übrig bleibt, sondern genau das, was sie brauchen. Darum kochten wir an diesem Tag ein feines Menu. Es bestand aus Reis mit Poulet, Kartoffelsalat mit Brot, einem Passionsfruchtsaft und als Dessert ein Bananenkuchen mit einem Säckchen voller Süssigkeiten.

Im Anschluss daran sind wir mit unseren Kindern in einen Slum gefahren. Jedes Kind ist dann jeweils aus dem Bus ausgestiegen und hat seinen „eigenen“ Mittagsteller verschenkt. Dadurch hatten sie die grausame und harte Realität vieler Kinder wieder gesehen. Sie überraschte sie sehr, dass alle auf dem Bus losrannten und bereits auf uns warteten.
Nebenbei wollten unsere Kinder auch einige ihrer Plüschtiere und Spielzeuge verschenken. Weiter nahmen wir Kleider aus unserem Vorrat mit, um den Kinder im Slum eine Freude bereiten zu können.
Am Abend hatten alle grossen Hunger und die Teller wurden schnell leer gegessen. Gleichzeitig wurde es ihnen nach langer Zeit wieder bewusst, dass sie privilegiert sind, hier im Heim sein zu dürfen und nicht mehr in Armut aufwachsen müssen. Sie sind nun wieder sehr dankbar für dieses Privileg.

Wir glauben, mit der Aktion unser Ziel erreicht zu haben und hoffen, dass diese Erfahrung ihnen lange noch in Erinnerung bleiben wird.

Unabhängigkeitstag

Der 15. September ist der honduranische Unabhängigkeitstag. Dieser Tag ist der Nationalfeiertag und wird überall im Land gross gefeiert. Alle Schulen des Landes organisieren Paraden.
Auch unsere Schüler nahmen an einer Parade teil. Die Schulbesten durften zu Ehren der Heimat die Nationalflagge, das Nationalschild und die Nationalsymbole tragen. Einige wurden ausgewählt um als Schulsportler aufzutreten.

Man spürt, dass die Nationalidentität sehr verbreitet ist. Dies ist auch der Grund, weshalb die Schüler beim Abschluss der Primar- und Sekundarschule, der Matura und dem Studium an der Universität, die Nationalhymne vorsingen und jede Strophe erläutern müssen.