Newsletter September 2016

Es ist ein Privileg, Kinderleben retten zu dürfen
Für viele Kinder ist in der Gesellschaft von Hondruas kein Platz vorgesehen, der Staat kümmert sich kaum um ihr Schicksal. So war dies auch bei den zwei Schwestern Deysi und Yossely, welche seit Ende April bei uns sind (Newsletter Mai).
Heute, vor einem Jahr wurde Deysi’s Leben durch eine Herzoperation, welche von amerikanischen Ärzten durchgeführt wurde, gerettet. Während den letzten 4 Monaten hat sie grosse Fortschritte gemacht und kann heute krabbeln, akrobatische Künste wie Spagat machen und isst auch Brei. Das Allerschönste ist jedoch, dass sie LACHEN kann, lachen von ganzem Herzen. Am Anfang war ihr inneres Licht wie erloschen und wir durften miterleben, wie sie zu einem höchstwahrscheinlich noch nie dagewesenem Strahlen gefunden hat!
Auch ihre ältere Schwester, die 4-jährige Yossely, kam mit einem ausgelöschten Herzen zu uns, redete kein einziges Wort und war stets sehr ernst. Wir dachten sogar, dass sie gesundheitliche Probleme hätte, dass sie vielleicht Hörprobleme hat, aber alle medizinischen Untersuchungen waren in Ordnung.... Und siehe an, nach einigen Wochen hat sie begonnen zu kommunizieren, fing an sich den anderen Kindern zu nähern, mit ihnen zu spielen und heute singt und plappert sie in der Weltgeschichte umher wie ein kleiner Papagei.
Wenn man hautnah solche Lebenswandlungen miterleben darf, wird einem bewusst, welches Privileg wir haben, Kinderleben retten zu dürfen!

Matura Arbeit
Zwei Bündnerinnen, Jvana Netzer und Martina Bläsi, haben für ihre Matura Arbeit folgendes Thema gewählt; „Erarbeitung eines Werbekonzeptes für eine Spendenwanderung“. Rund 400 Stunden intensives Arbeiten, einschliesslich der Wanderung, haben sie in ihre Arbeit investiert. Als Ziel haben die Schülerinnen einen Spendenbetrag von rund 2000 Franken definiert und machten sich auf die musikalische Reise von Disentis über Arosa, von der Lenzerheide nach St. Moritz und zum Schluss nach Davos. Schon nach wenigen Tagen hatten sie den Betrag eingespielt. Insgesamt kam die stolze Summe von rund 9200 Franken zusammen.
Nun steht im November noch die mündliche Präsentation des Projektes an. Wir sind aber überzeugt, dass ihr Engagement und der damit zusammenhängende Erlös ihnen eine super Note für ihre Matura Arbeit garantieren wird.
Im Namen von all unseren Kindern ein riesen grosses Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz und die grosse Hingabe, ihre Sommerferien standen ganz im Zeichen von „yo quiero ser…“!

Dia del Niño
Wie jedes Jahr, war der 10. September im Kalender rot markiert. Denn in Honduras feiert man an diesem Tag den „Dia del Niño“. In der Primar- sowie Sekundarschule fanden viele Feierlichkeiten statt. Die Lehrer und Lehrerinnen hatten ein besonderes Programm zusammengestellt und die Kinder erhielten Geschenke, Piñatas, Kuchen,....
Zu diesem Anlass besuchten uns auch verschiedene Gruppen, welche jeweils auch wieder Geschenke, Piñatas und Überraschungen mitbrachen. Während unsere Kinder mit grosser Freude Geschenke auspacken durften, war dieser Tag für tausende andere Kinder in Honduras ein Tag wie alle anderen, an dem von neuem wieder für’s Überleben gekämpft werden musste. Denn in Honduras werden mehr als 500‘000 Kinder täglich ausgebeutet. Sei dies durch verschiedenste Kinderarbeiten wie Mithilfe bei der Müllabfuhr, in der Agrikultur, im Transport oder dass sie an den Lichtsignalen betteln gehen müssen, um über die Runde zu kommen.

Englischstipendium für Fernando
Unser 17-jähriger Fernando hat dank seinen guten Sekundarschulnoten ein Stipendium zugesprochen erhalten vom Programm ACCESS, welches durch die amerikanische Botschaft finanziert wird und ermöglicht gut Englisch zu lernen.
Das Program ACCESS transformiert Leben durch Studium, indem jungen Leuten, welchen die finanziellen Mittel für eine Weiterbildung fehlen, Englischunterricht als Zweitsprache angeboten wird. Dies hat zur Folge, dass Hürden abgebaut werden und auf einmal der Realisation von beruflichen und sozialen Träumen viel weniger im Wege steht.
Fernando erhält dadurch jeden Nachmittag während 2 Stunden Englischunterricht und dies während 2 Jahren. Er ist höchst motiviert, singt bereits englische Lieder und ist sehr aufgestellt, da auch ein Schüleraustausch mit San Diego (USA) auf dem Programm steht.