Newsletter 2. Quartal 2023

Semana Santa

Auf die berühmte und herbeigesehnte Osterwoche haben sich alle Kinder gefreut, weil alle wussten, dass wir dann wieder unsere Schwimmbecken aufstellen werden und sie stundenlang im Wasser plantschen dürfen.

Mit den Sekundarschülern und den Volontären haben wir diese schulfreie Woche genutzt, um die ersten 7 Betonhäuser des 100 Häuserprojekts bunt anzustreichen Die Maler durften nach getaner Arbeit abends noch die Schwimmbecken und Filme geniessen.

Ausflug nach Santa Rosa de Copán

Unser Regionalleiter, José Luis Maldonado, hat es geschafft, der Fundación «yo quiero ser...» im Westen einen sehr guten und Ruf zu geben. Das ist auch der Grund, warum die Nachfrage für die Kurse so gross ist und wir alle Räume täglich mit Lernenden füllen können.

Momentan finden ein Näh-, ein Schreiner- sowie ein Schlosserkurs mit insgesamt 48 Teilnehmer statt. Ebenfalls wurde ein Töpferkurs für gehörlose und ein Schmuckkurs mit total 15 Teilnehmerinnen abgeschlossen. Als nächstes stehen ein Coiffeur- und ein Floristikkurs auf dem Programm.

Auch unsere zwei Computerzimmer sind täglich mit zwei Schulklassen besetzt und das Bildungsministerium hat dafür zwei Lehrerinnen zur Verfügung gestellt. In einer Woche erhalten dadurch 186 Schülerinnen und Schüler Informatikunterricht.

Bei unserem Besuch haben wir feststellen müssen, dass der vorhandene Platz für die Schreiner- und Töpferkurse inzwischen nicht mehr ausreicht. Aus diesem Grund werden wir das Gebäude mit einem Anbau erweitern. 

Die älteren Heimkinder durften ebenfalls nach Santa Rosa mitkommen. Sie genossen diesen Tagesausflug, die frische Luft und die schöne Gegend. Als Highlight des Tages durften wir zwei Welpen mit ins Kinderheim nehmen.

Piñata-Kurs

Piñatas sind bunt gestaltete, mit Süssigkeiten gefüllte Figuren aus Pappmaché, die bei keiner Kindergeburtstagsfeier fehlen dürfen. Traditionell werden sie mit Früchten gefüllt.

Am angebotenen Piñata-Kurs hatten die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer grosse Freude und alle durften ihre Kreativität ausnützen.

Ebenso - wenn nicht sogar mehr - Freude hatten die Kinder des Yo Quiero Ser, weil wir ca. 15 Piñatas erhielten. Dadurch können wir nun bei den nächsten Geburtstagen eine Piñata nehmen aus unserem Vorrat verwenden.

Josue ist volljährig

Josue, der als 4-jähriger Knabe mit einer chronischen Unterernährung, einem Gewicht von 5.5 Kilos und einer Grösse von 78 cm zu uns kam, ist am 5. Mai 18 Jahre alt geworden.

Die Überlebenschancen waren damals nur klein und sein Immunsystem sehr geschwächt, sodass er in den ersten Jahren immer wieder krank war und wir mit ihm von einem zum anderen Spezialisten gegangen sind.

Im Jahr 2010, wurden unter 1000 Patienten 5 ausgewählt, um von einer amerikanischen orthopädischen Brigade operiert zu werden. Unter diesen 5 war auch Josue und sie wollten bei ihm die Skoliose operieren. Schlussendlich wurden die letzten 2 Operationen aus Gründen höherer Gewalt gestrichen, sodass die Operationen nie durchgeführt wurden. Er lernte trotzdem laufen und ist heute sehr stark auf den Beinen.

Dieses Jahr besucht er die 6. Klasse der Sonderschule IMDEE. (Instituto Municipal de Educación Especial) 

Obwohl er nur einzelne Wörter aussprechen kann, gelingt es ihm, sich mit Zeichensprache zu verständigen. Dadurch ist er auch im Heim sehr selbstständig geworden. Er isst allein, duscht sich unter Beaufsichtigung und kann sich selbst an- und ausziehen. In seinem Einzelzimmer fühlt er sich sehr wohl und ist im Heim vollkommen integriert.

Leider besucht ihn seine Familie nie, wahrscheinlich aus Angst, ihn wieder nach Hause nehmen zu „müssten“.

Muttertag

Auch dieses Jahr feierten wir den Muttertag als einen speziellen Tag. Alle Mütter, die ihre Kinder an diesem Tag bei uns besuchten, durften einen unvergesslichen Tag verbringen. Es gab viele Spiele und unsere Köchin wurde bereits am frühmorgens von Lency mit einem leckeren Frühstück überrascht.

Solche Tage bieten auch Raum für tiefgründige Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen. Einige unserer Kinder haben ihre leibliche Mutter leider nie kennen gelernt und haben deshalb selbstverständlich viele offenstehende Fragen. Wir versuchen, ihnen diese Fragen so gut es geht, zu beantworten. Unser Hauptziel ist es, die Realität zu akzeptieren und mit vertrauen in Gott vorwärtszugehen...

Container

Désirée Ammann hat während eines Jahres mit Hilfe von Bekannten und Freunden für das Kinderheim und das 100 Häuserprojekt, Ware gesammelt und den Transport der Container nach Honduras organisiert.

Leider sind die Kosten für den Transport immer noch sehr hoch. Sie hat uns aber viele grossartige Sachen geschickt: Möbel, Kleider, Geschirr, Bettwäsche, Spielsachen, Fahrräder sowie Kinderwagen, um nur einige davon zu nennen.

Nach dem Empfang der Container mussten wir die Ware ordnen. Dabei hat jedes Kind neue Kleider erhalten und alle konnten sich eine Trinkflasche und einen Schutzengel aussuchen. Sogar unsere Angestellten durften sich Sachen aussuchen. Die „Neuen“ konnten es kaum glauben, was sie erlebten.

Unsere Mädchen haben jetzt im Schlafzimmer auch eine Puppenstube und einen Einkaufsladen zum Spielen. Nun spielen sie an den Wochenenden stundenlang im Zimmer mit den Spielsachen. 

In unserer Ludothek konnten wir ebenfalls die alten Spiele durch neue austauschen. Während den Frühstimulationslektionen freuen sie sich über die tollen und interessanten Spiele.

Für das 100 Häuserprojekt haben wir 100 Willkommenssäcke, bestehend aus Bettwäsche, Tücher, Küchengeschirr und vielen weiteren Utensilien für den täglichen Bedarf im Haus, abgepackt. Jede Familie erhält beim Bezug ihres Hauses einen solchen Sack. Einige der Häuser können wir sogar mit Möbel für das Wohn- und Esszimmer ausstatten.

Familienausflug

Unsere Freunde, Norita und Juan Miguel, haben die ganze «Yo quiero ser…»-Familie nach Sula auf ihren Bauernhof eingeladen, um mit ihnen einen wunderschönen Tag zu verbringen.

Bei der Ankunft servierten sie uns Panqueques mit Bienenhonig. Danach durften unsere Kinder im Swimmingpool mit frischem Quellwasser, plantschen. 

Die meisten Kinder und Jugendlichen verbrachten den ganzen Tag im Wasser, in der Hängematte, beim Fussball spielen oder beim Fotoshooting. Dank dem Container hatten alle Kinder neue Badesachen und eine Sonnenbrille.

Für einige Kinder war es das erste Mal, dass sie Kühe so nahe erleben konnten, und das Staunen war dementsprechend gross.

Bevor wir wieder die 2-stündige Rückfahrt auf uns nahmen, wurden noch 2 Piñatas aufgeschlagen Die Kinder bestiegen mit freudigen Herzen und müden Körper den Bus und die meisten erwachten erst wieder im Kinderheim.