Besuch im Ausbildungszentrum in Santa Rosa de Copán

Die Schulbildung an öffentlichen Schulen in Honduras ist gratis. Trotzdem ist es für viele Kinder aus ärmeren Gegenden schwierig, angemessen am Unterricht teilzunehmen. Viele Familien können sich keine Schulmaterialien und Schuluniformen für ihre Kinder leisten. Das Geld reicht oft nicht einmal für einen Bleistift.

Stellt euch vor, ihr müsstet im Klassenzimmer sitzen und den ganzen Lernstoff nur übers Zuhören aufnehmen und das täglich über mehrere Stunden. Unmöglich!

Diese Kinder haben keine Möglichkeit sich Notizen zu machen, geschweige denn zu Hause für Prüfungen zu lernen. Zu Hause wird ihnen selten bis gar nicht geholfen, da auch die Eltern nur über eine schlechte Schulbildung verfügen und den Kindern deshalb nicht helfen können. Die schlechte Schulbildung führt dazu, dass die Menschen keine gut bezahlte Arbeit finden können und mit nur wenig Geld eine Familie ernähren müssen.

Zwar gibt es Bildung für Erwachsene. Aber diese kostet und gerade die, die es nötig hätten können sie sich nicht leisten.

Das Leben in Armut ist hart und der Gedanke sich der Drogenkriminalität anzuschliessen und dadurch möglicherweise etwas mehr Geld für die Familie zu verdienen, ist naheliegend.

Ein nie enden wollender Teufelskreis.

Und genau da setzt das Bildungszentrum in Santa Rose de Copán an. Das Zentrum bietet kostenlose Ausbildungsmöglichkeiten und Kurse für Erwachsene an. Alles wird durch Spenden finanziert.

Man kann eine Ausbildung als SchreinerIn, SchweisserIn, KrankenpflegerIn und SchneiderIn absolvieren. Zudem gibt es Maler-, Töpfer- und Informatikkurse. Nach Abschluss der Ausbildungen und Kurse werden die AbsolventInnen mit einem national anerkannten Diplom ausgezeichnet, welches ihnen den Einstieg ins Berufsleben massiv erleichtern wird.

Die Informatikräume dürfen zudem noch von umliegenden Schulen genutzt werden, um den Kindern im Unterricht Zugang zum Internet zu ermöglichen.

Und für alle die, die sich eine Anfahrt nach Santa Rosa nicht leisten können, hat die Stiftung einen eigenen Bus, der die Leute in den umliegenden Dörfern abholt und zum Ausbildungszentrum fährt.

Ach ja, und sogar eine Plantage gibt es auf dem Gelänge. Da wird Kaffee, Bananen, Kochbananen, Yuca (Maniok), Kürbis und Mais angebaut.

Die Stiftung gibt dadurch so vielen Menschen die Hoffnung und die Möglichkeit endlich aus diesem Hamsterrad der Armut auszubrechen.