Newsletter August 2017

Monat der Familie

Für die katholische Kirche gilt der August als Monat der Familie. Weil die wenigsten unserer Kinder Familienangehörige haben, sind wir ihre Familie. Bei einer Umfrage antworteten 96% der Kinder auf die Frage, was das Kinderheim „Yo Quiero Ser...“ für sie bedeute, damit, dass das Kinderheim ihr Zuhause und ihre Familie sei. Bei der zweiten Frage, was sie für ihre „frühere oder leibliche“ Familie empfinden würden, antworteten 8 mit nichts, 3 möchten ihre Familie kennenlernen, 5 erinnern sich nicht mehr an sie, 2 vermissen ihre Familie, 2 schämen sich und 1 möchte ihrer Familie helfen.

Dass wir eine grosse Familie sind, spürt jeder von uns und das Zusammengehörigkeitsgefühl ist in den letzten Jahren noch viel stärker geworden. Deshalb trennen wir Geschwister nie. Für uns ist es wichtig, dass sie zusammenbleiben können, denn dies ist das Einzige, was von ihrer früheren Familie noch übrig geblieben ist.

Wie man von den Fotos entnehmen kann, sehen sich viele Geschwister überhaupt nicht ähnlich. Der Grund dafür ist, dass sie meist verschiedene Väter haben und „nur“ Halbgeschwister sind.

Internationaler Malwettbewerb von CEPUDO

Wie wir im Newsletter vom Mai berichtet hatten, gewann Jennifer beim nationalen Malwettbewerb von CEPUDO bei der Kategorie Junior den ersten Preis und durfte dadurch beim internationalen Malwettbewerb unter 7 Ländern teilnehmen. Sie schaffte es erfreulicherweise auf den hervorragenden 2. Platz!

CEPUDO organisierte an einem Samstag die offizielle Übergabe des Preises, der mit 300 U$, einem neuen Fahrrad und einer Mal-Wundertüte dotiert war.
Jennifer freute sich sehr. Und die Überraschung war noch viel grösser, als sie vom lokalen Fernsehsender JBN beim Programm Buenos Dias AMERICA LATINA eingeladen wurde. Sie durfte über ihre Zeichnung und unser Kinderheim erzählen. Am Anfang war sie sehr nervös. Aber dann hat sie sehr gut geantwortet. Einfach mit ihrer spontanen und sympathischen Art - einfach so, wie ist ist.

Am Abend schauten wir uns die Fernsehsendung gemeinsam mit allen Kindern an. Ihr war die Freude und der Stolz anzusehen.

Businesszentrum ALTARA

Für unsere Kinder war es sehr speziell, das Businesszentrum ALTARA besuchen zu dürfen. Die Verantwortlichen warteten in der Spielabteilung auf uns und jedes Kind erhielt eine Spielkarte, mit welcher sie während einer Stunde gratis an den Spielgeräten, Spielautomaten und Spielcomputer spielen durften. Für jedes Alter war etwas vorhanden. Und so hatten alle - vom Kleinsten bis zum Grössten - einen riesigen Spass.

Anschliessend daran wurde ihnen Pizza und Kuchen serviert und zum Abschluss gab es sogar noch eine Piñata.

Bevor wir das Lokal verliessen, durfte jedes Kind seine gewonnenen Jetons eintauschen und damit verschiedene Preise aussuchen. Die Älteren tauschten sie gegen coole, farbige Brillen ein. Die Jüngeren entschieden sich hingegen für Medaillen oder Spielzeuge.

Unsere Allrounder

Wir wissen , was das Leben der Jugendlichen nach dem Kinderheim erwartet. Darum legen wir sehr grossen Wert auf die Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein. Aber auch, dass sie lernen Allrounder zu sein.

Unsere Mädchen helfen immer wieder in der Babyabteilung bei den Kleinsten, beim Backen, in der Küche, in der Waschküche usw. mit. All diese Fähigkeiten, werden sie auch im späteren Leben brauchen.
Die Jungs helfen bei der Erhaltung der Gebäude mit, als Hilfsarbeiter beim Bau, als Automechaniker beim Ölwechsel, unterstützen uns in der Küche beim Kochen von Maiskolben und helfen tatkräftig bei vielen andren Arbeiten mit.

Da wir in einem „Macho-Land“ leben, ist es nicht immer einfach, die vorgegebene und meistens auch vorgelebte Mentalität und Rollenverteilung zu ändern. Ungeachtet dessen müssen auch unsere Jungs ihre Kleider selber waschen, Teller abwaschen oder den Boden aufnehmen. Denn schliesslich streben auch wir die, auf der ganzen Welt gewünschte, Gleichheit der Geschlechter an.

Freundschaften

Über die letzten Jahren durften unsere Kinder ehrliche Freundschaften zu vielen Personen aufbauen. Dadurch sind sie bei den meisten Besucher immer sehr beliebt. Die Besucher schwärmen von der Herzlichkeit, der Ehrlichkeit und der Freundlichkeit unserer Kinder und kehren immer wieder gerne zu uns zurück.

Deshalb besuchen uns immer sehr viele Gruppen. Manche davon sind im gleichen Alter wie unsere Ältesten. Sie möchten ihre Sonntage mit unseren Kindern verbringen und ihnen die Nachmittage verkürzen, indem sie verschiedene Spiele vorbereiten und mit ihnen sehr spannende und aufregende Stunden verbringen. Unsere Kinder freuen sich jeweils über den Besuch. Und der Besucher verlässt danach unser Heim mit sehr glücklichem Herzen. Denn wie heisst es doch so schön: «Der grösste Reichtum der Menschen ist ihre Fähigkeit, einander glücklich zu machen!»