Newsletter April 2019

Die lang ersehnte Osterwoche

Für uns alle gibt es nichts Schöneres, als die Stadt San Pedro Sula bei seinen 40°C zu verlassen, um ins ländliche Santa Rosa de Copán zu fahren und dort während einer Woche die Osterferien sowie das frische Klima zu geniessen.

Die neu gekauften Schwimmbecken besassen die höchste Priorität. Unsere Kinder und Jugendliche erfrischten sich jeden Nachmittag im kühlen Wasser, hörten dabei die aktuellen Sommersongs, sodass sie sich wie am Strand fühlten.

Wir hatten viel Zeit zum relaxen, das Leben und die Natur zu geniessen, Spass zu haben und tägliche Spaziergänge zu unternehmen. Für die Kleinsten war es das erste Mal, dass sie lebendige Kühe aus der Nähe sehen konnten und ihr Muuuuhhhh zu hören.

Während der restlichen Zeit halfen die Kinder und Jugendlichen in der Küche mit, hielten das Gebäude und die Umgebung sauber und schauten zu den Babys.

Ausflüge

Unsere Geburtstagskinder durften in ein Chuck E.Cheese´sRestaurant und sich während einigen Stunden an den Spielautomaten amüsieren. Mit unseren älteren Mädchen gingen wir, als Dankeschön und Anerkennung für ihre tägliche Mithilfe im Heim, ins Kino. Denn die älteren Mädchen übernehmen bereits grosse Verantwortung und am Wochenende ersetzen sie in allen Bereichen das Personal, welches frei hat (Küche, Waschküche, Kinderabteilung).

Ganz speziell war auch die Einladung an einer Theatervorführung mit dem Titel „Die Vererbung“. Dieses Theaterstück handelte davon, dass der grösste Schatz auf dieser Welt nicht Geld, sondern einzig und allein Glück ist. Als ein Millionär verstarb, hatte er seinem Lieblingssohn die Bibel geschenkt. Dieser war dermassen enttäuscht und ist dann im Leben so tief gesunken bis er eines Tages sich gezwungen sah, sein Leben zu ändern. Er entschloss sich, Gott und den Glauben zu suchen. Zu seiner grossen Überraschung fand er in der Bibel den Schlüssel zum grossen Tresor, den er bisher fieberhaft gesucht hatte.

Kinderheimtreffen

Wie jedes Jahr wurde unser Kinderheim auch dieses Jahr zum Kinderheimtreffen eingeladen, das bereits das 8. Mal stattgefunden hat.  Dabei erhielt jedes Kind ein paar Toms Schuhe und einen gefüllten Schulsack. Es ist ein sehr schöner Anblick, über 1‘300 zufriedene und amüsierte Gesichter zu sehen. Wenn man jedoch den Hintergrund versteht, wird dieser Anblick durch die Realität getrübt. Es sind alles Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können.

Besuch eines Sponsors

Unser treuer Sponsor Jean-Marc Dubois hat, in Begleitung seiner Partnerin Silvia unser Projekt in San Pedro Sula bereits zum zweiten Mal besucht. Wir alle freuten uns sehr, die beiden im Heim willkommen heissen zu dürfen und vorallem auf die stundenlangen Gespräche über die Strukturierung, das Funktionieren und Verbesserungstipps für unsere tägliche Arbeit in Mittelamerika. 

Sie haben das Kinderheim in San Pedro Sula und die anderen Projekte in Santa Rosa de Copán besucht. Eine kurze Zusammenfassung seinerseits: «In San Pedro Sula sind Organisation, Struktur, Betreuung und Zuneigung zu den Kindern hervorragend. Patricia hat ihre Kompetenzen und ihr Netzwerk in allen Belangen weiter ausgebaut und verbessert. Bezüglich Santa Rosa de Copán erachte ich die Standortwahl nach wie vor als nicht ideal, sowohl aus der Sicht der Führung des Gesamtprojektes als auch für die integrale Weiterbildung der Kinder aus San Pedro Sula. Positiv sind die Unterbringung der lokalen IT-Kurse und für Krankenschwestern unter Einbezug der örtlichen Bildungsverantwortlichen.»

Als er uns vor 3½ Jahren besuchte, fragte er, welches unsere 3 grössten Probleme seien. Wir konnten mit grosser Freude feststellen, dass wir diese Probleme mittlerweile gelöst haben. Mir wurde dadurch aber auch klar, dass auf der einen Seite Probleme gelöst werden und auf der anderen Seite wieder neue entstehen. Denn mit 40 unterschiedlichen, jeweils andersdenkenden Kinder und mit über 10 Angestellten wird es wohl auch weiterhin so bleiben. Ganz nach Albert Einsteins Aussage «Es ist leichter, Probleme zu lösen als mit ihnen zu leben» schauen wir der Zukunft mit viel Zuversicht entgegen und werden die entstehenden Probleme immer wieder lösen.