Newsletter Oktober 2016

Langersehnte Ferien in Santa Rosa de Copán
Nach mehr als anderthalb Jahren konnten wir endlich wieder nach Santa Rosa de Copán in die Ferien fahren. Während der Bauphase des Berufsbildungszentrum gab es kein fliessendes Wasser, viel Lärm und Schmutz, aus diesem Grund war es nicht mehr der ideale Urlaubsort aber genau aus diesem Grund haben wir uns alle umso mehr gefreut, dass wir die Oktoberferien in Edwings Maiensäss verbringen durften. Das neue Berufsbildungszentrum bietet ganz viel Platz, in naher Zukunft wird dieses dann als Bildungsstätte genutzt aber vorübergehend haben wir es umfunktioniert. Ausbildungsräumlichkeiten wurden in Schlafsäle verwandelt und die neuen Gemäuer wurden zum ersten Mal belebt.
Wir durften wunderschöne, erholsame und fröhliche Tage verbringen. Die älteren Mädchen halfen tatkräftig in der Küche mit, die älteren Knaben unterstützten die Maurer mit der Erstellung der Aussenmauer und die Kleinsten genossen die schöne Natur und Freiheit.
Wir sind viel spazieren gegangen und haben Tischspiele oder „Versteckis“ gespielt, Zeit mit den Haustieren verbracht, Kinoabende organisiert sowie die wunderschöne und lärmunbelastete Umgebung genossen.
Alle haben diese Ferientage sehr genossen und die Kinder haben sich auch hervorragend benommen, sodass wir überzeugt sind, dass dies nicht unser letzter Urlaub war...

Besuch von INTERACT
INTERACT ist ein Programm für Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren, die sich zusammen in ihrem Gemeinwesen und für die Völkerverständigung engagieren. Dahinter steckt jeweils ein lokaler Rotary Club, welcher die Jungen fördert und ihnen hilft die Projekte zu finanzieren.
Die Gruppe kam an einem Samstagnachmittag auf Besuch und konnte sofort mit den Kindern eine Beziehung aufbauen. Einige verbrachten ihre Zeit mit gemeinsamen Volleyballspielen, andere haben den Kleineren die Gesichter bemalt oder einander motiviert einen Tanz einzustudieren. Es ist beeindruckend, wie gleichaltrige Jugendliche sofort den Zugang zu unseren Kindern finden und vice versa. Mit welcher Offenheit die Kinder aufeinander zugehen ist bewundernswert, aus diesem Grund werden auch schnell gemeinsame Interesse gefunden, Freundschaften geschlossen und auf einmal spielen soziale Unterschiede eine untergeordnete Rolle.

Caminando con amor
Diese Jahr, wurde zum 6. Mal das Fest, unter dem Motto „Camindando con amor“ ,vom Kinderheim Emanuel organisiert. Unsere Kinder wussten was sie erwarten wird und konnten die Vorfreude kaum im Schach halten. Unterschiedliche Firmen unterstützten diesen Anlass und sind während diesem Tag dann jeweils für ein Kinderheim zuständig. Sie verteilen die Zwischenverpflegung, spielen mit den Kindern, händigen die TOM’S Schuhe aus und begleiten die Kinder zur Bühne, damit sich alle vergnügen konnten.
Insgesamt waren rund 20 Kinderheime vor Ort sowie Institutionen, welche sich zum Wohle von Kindern und Familien engagieren, und deren Parteivertreter. Für die Kinder war es besonders schön altbekannte Freunde vom IHNFA zu sehen, sich auszutauschen und über gemeinsame Erlebnisse zu plaudern.

Programm gegen Analphabetismus
Das honduranische Bildungssystem ist das rückständigste von Zentralamerika; nur 32 von 100 Schülern beenden die Grundschule und Statistiken verdeutlichen, dass die nationale Analphabetenrate bei 28% liegt, wobei sie im ländlichen Raum bei den über 60-Jährigen sogar auf 35,6% steigt. Durch das Programm „Honduras Aprende“ (Honduras lernt) müssen Oberstufenschüler erwachsenen Analphabeten während 100 Lektionen das Lesen und Schreiben beibringen, damit sie das Mittelschuldiplom entgegennehmen dürfen.
Yulissa musste hier in der Stadt zwei Personen aufsuchen, welche für dieses Programm in Frage kommen. Diese Aufgabe war nicht einfach, da viele Analphabeten nicht den Willen haben, Lesen und Schreiben zu lernen, sich dafür auch genieren oder en Mehrwert zur Zeit nicht erkennen. Schlussendlich hat sie aber eine 38-jährige Frau gefunden, welche in der 1. Klasse eingestuft wurde und eine 26-jährige Frau, in der 3. Klasse. Nach einem halben Jahr dürfen diese beiden Frauen das national anerkannte Schuldiplom für die jeweilig bestandene Klasse entgegennehmen. Für Yulissa war dieses soziale Praktikum obligatorisch, rückblickende meinte sie, dass es sehr anspruchsvoll war sie aber unendlich viel gelernt habe. Die Schullektionen musste sie selbstständig vorbereiten und durchführen, sowie die Prüfungen welche sie dann selber korrigieren und bewerten musste. Einblicke in den Lehrerberuf zu erhalten hat sich als sehr wertvoll herausgestellt, sie scheint auf einmal viel verständnisvoller mit ihren eigenen Lehrpersonen umzugehen.

Neues Dach für Sala Cuna
Wie im letzten Newsletter berichtet wurde, haben zwei Maturantinnen eine Spendenwanderung durch Graubünden, zugunsten unseres Kinderheimes, organisiert.
Der erste Teil des Erlöses haben wir nun für ein neues Dach der Sala Cuna (Babyabteilung) eingesetzt. Das Wellblech, aus dem das Dach bestand, war schon sehr alt und wenn es regnete, mussten wir an verschiedene Stellen im Wohnzimmer sowie im Spielzimmer Kessel platzieren, um das Regenwasser auffangen zu können. Nun ist das Dach saniert, es ist perfekt abgedichtet und wir sind so für die Regenzeit gewappnet. An diesem Punkt noch einmal ein herzliches Dankeschön an Jvana Netzer und Martina Bläsi.