Newsletter November 2011

Fussballclub Real España
Der Nationalliga-Fussballclub Real España von San Pedro Sula unterstützt zusammen mit der Firma Foam Honduras mit jedem gezielten Goal ein soziales Projekt mit einem Bett oder mit Matratzen. Auch unser Kinderheim ist ein von ihnen begünstigtes Projekt, sodass wir an einer Pressekonferenz teilnehmen durften, wo die Kinder alle Nationalstars hautnah erlebten, mit ihnen reden konnten und natürlich musste ich als Erinnerung viele Fotos schiessen. Für die Kinder war es speziell, die Fussballspieler zu sehen und ihnen wurde es bewusst, dass auch diese „Männer“ ganz normale Personen sind.

Graduierung
Deyvin Meza, der älteste unserer Kinder, hat als erster die Primarschule abgeschlossen. Hier ist es üblich, dass man diesen Abschluss mit einer Graduierungsfeier feiert.
Deyvin ist in all den letzten Schuljahren nicht wegen seinen guten Noten aufgefallen, sondern wegen seiner Hilfsbereitschaft und Kollegialität. Alle mochten ihn sehr und die Nonnen wollten ihn fast nicht gehen lassen. Hier in Honduras erhalten nur wenige Schüler die Chance, eine Sekundarschule zu besuchen. Denn viele können sich nur die Primarschule leisten, danach verdienen sie selber das Geld zum täglichen Überleben. Deyvin darf dank Ihrer Hilfe in die Sekundarschule gehen.

Neue Kinder
Am 19. November hat es im IHNFA (Staatliches Übergangsheim) gebrannt und alle 155 Kinder mussten das Gebäude verlassen und fanden notfallmässig im alten, eher unbewohnbaren IHNFA Unterschlupf.

Als wir von dieser Situation hörten, erklärten wir uns bereit, einige Kleinkinder aufzunehmen. Im ganzen vergrösserte sich unsere Familie um 5. Der Kleine Luis ist ca. 4 Monate alt, Ana 7 Monate, Eunice 8 Monate, Darlin ca. 2 Jahre und Elio 2 ½ Monate.
Leider kamen alle in einem erbärmlichen Zustand, den ich selten gesehen habe. Alle hatten eine grosse Infektion im Magen- Darmbereich sowie Bronchitis. Vor allem Ana, Eunice, Darling und Elio waren voll Parasiten. Bei Elio kamen die Würmer sogar aus dem Mund. Die Würmer waren ca. 25-30 cm lang. Der Gedanke, dass Elio all diese Tierchen in sich hatte, gab mir die Kraft, die hängenden Würmer aus dem Mund herauszuziehen.

Nun, nach 2 Wochen, geht es ihnen schon viel besser. Alle sind gesundheitlich stabil, nehmen langsam zu, haben Freude am Leben und verschenken den ganzen Tag ein Lächeln.
Elio, der Wurmknabe hatte noch 4 weitere Brüder im IHNFA, sodass wir ihn schon wieder zurückgaben, damit er mit seinen Geschwistern in ein anderes Heim verlegt werden konnte.
Schön, wenn man sehen darf, wie sie sich hier bei uns wohlfühlen und alle „yo quiero ser…“-Kinder kümmern sich blendend um die Kleinen.

Erweiterung der Sala Cuna (Kleinkinderabteilung)
Der Stiftungsrat hat beschlossen, das Sala Cuna Projekt zu erweitern. Das heisst, dass das Kinderheim nächstes Jahr 10 Kleinkinder mehr aufnehmen wird. Dafür ist ein Anbau am bestehenden Gebäude geplant. Edwing, unser „Bauführer“ hat in den letzten Wochen zusammen mit den Kindern die Kokosbäume gefällt und den Boden so zubereitet, dass wenn unser treuer Volontär, Walter Pegrorari, uns besucht, mit dem Bau beginnen kann. Im Februar sollte das neue Gebäude für die Kleinen einzugsbereit sein.

Dieser Entscheid wurde vor dem IHNFA-Brand getroffen… Unglaublich, wie immer alles eingespurt wird…