Newsletter Mai 2016

Neue Kinder
Der Spruch von Khalil Gibran „Man muss durch die Nacht wandern, wenn man die Morgenröte sehen will“,passt perfekt zu unseren zwei neuen Heimbewohnerinnen. Denn die zwei Schwestern, Deysi (18 Monate) und Yossely (4 Jahre), haben eine sehr schwierige Kindheit hinter sich. Vor einem Jahr kamen sie ins staatliche Heim DINAF und Deysi durfte in einer Pflegefamilie das erste Mal im Leben erfahren, was es heisst geliebt und umsorgt zu werden. So wurde ihr im vergangenen September, durch eine offene Herzoperation, das Leben gerettet und seitdem hat sie auch angefangen zu leben. Heute geht es ihr den Umständen entsprechend sehr gut, sie muss keine Medikamente mehr einnehmen und erhält Physiotherapie, damit sie baldmöglichst auch krabbeln und laufen kann. Yossely befand sich seit einem Jahr in einem Heim für unterernährte Kinder und mit ihren 4 Jahren misst sie 76 cm und wiegt 9,4 Kg, also wie ein 10 monatiges Mädchen. Unsere Herausforderung ist es nun, den zweien einen Lebenssonnenaufgang zu schenken. Jeimy und Manuel, welche im April neu zu uns gekommen sind, haben sich sehr schnell integriert und beide fühlen sich sehr wohl bei uns. Sie gedeihen und strahlen immer wie kleine Marienkäfer.

Muttertag
Wie jedes Jahr organisieren die Schulen Feierlichkeiten anlässlich des Muttertages. Jede Schulklasse studiert einen Tanzauftritt für die Mütter ein und präsentiert diesen dann. Ich, Patricia, habe jedes Mal die grosse Ehre, 8 Auftritte in der Primarschule und 3 in der Sekundarschule zu geniessen. Es ist wunderschön zu sehen, wie sich unsere Kinder gut in den Klassen integrieren und oft sogar zentrale Positionen in den diversen Gruppen einnehmen. Viele unserer Kinder übernehmen gerne Verantwortung und werden deshalb schnell als Leader akzeptiert. An diesen Tagen fühlt man sich als Mutter von 40 Kindern besonders stolz.

Spezieller Tierbesuch
Honduras ist ein sehr fruchtbares und tierreiches Land. Manchmal erhalten wir auch spezielle Besuche von exotischen Tieren, wie zum Beispiel von Vogelspinnen, Schlangen und dieses Mal kam ein Leguan in das Kinderheim. Jonathan hat den Mut gehabt, ihn zu fangen und danach wurde er von sehr vielen Kinderfingern gestreichelt, denn es ist speziell, ein solches Tier anfassen zu dürfen. Die Kinder wollten ihn zum Haustier ernennen, was zur Konsequenz gehabt hätte, dass er eingesperrt würde. Nach kurzer Überzeugungsarbeit wurde er dann glücklicherweise wieder der Natur übergeben und er hat sich in Windeseile aus dem Staub gemacht.

Zizima
Das Thermometer hat sich diesen Monat auf einem konstanten Hoch eingependelt, teilweise konnten wir über 40°C ablesen. Die schweisstreibenden Temperaturen sind eines, wenn dann aber noch die Strom- und Wasserversorgung ausfällt, dass ist dann eine ganz andere Situation und man kommt der Verzweiflung nahe..... Aus diesem Grund ergriffen wir an einem Wochenende die Flucht und entschlossen uns dem „Horrortag“ zu trotzen in dem wir einen Wasserpark besuchten. Die Abkühlung im erfrischenden Nass war ein Segen und alle Kinder genossen das Wasser, Planschen und Schwimmen in vollen Zügen. Als wir wieder ins Heim zurückkehrten hatte sich die Situation beruhigt und wir waren endlos froh, dass wir diese Entscheidung getroffen hatten. Selbstverständlich können wir nicht immer flüchten, wenn solche Herausforderungen uns überraschen, meistens müssen wir vor Ort und Stelle das Beste aus der Situation machen. Umso mehr haben die Kinder die Ausnahme genossen.

John
Mit unserer Freundesfamilie der Gran Comission haben wir eine enge Beziehung aufgebaut und zu John und Vanessa Moya haben wir einen speziell guten Draht. Während den letzten Jahren wuchs diese aussergewöhnliche Freundschaft und wir dürfen sie zweimal die Woche bei uns begrüssen. Im Zentrum steht ihr Besuch bei unseren älteren Knaben, welche in der Casa Jupiter wohnen. Entweder halten sie kleine Vorträge über diverse Lebensthemen, führen Gruppenarbeiten durch und sprechen über Gott und die Welt oder sie basteln mit den Jugendlichen und fördern deren Kreativität. Momentan fertigen sie Schlüsselanhänger aus Gummiperlen an. Jeder darf die Motive selber auswählen, anschliessend verkauft John diese an der Schule oder in der Kirche. Ein Teil des Erlöses gibt er an die Jungs zurück und die dürfen es als Sackgeld behalten.

Gimnastrada
Die Sekundarschule organisiert jedes Jahr eine Gimnastrada (Turn- und Tanzwettbewerb). Dieses Jahr stand dieser Event unter dem Motto China und jede Schulklasse hat einen Remixtanz mit den entsprechenden chinesischen Kleidern und Accessoires vorgetragen. Unsere Mädchen galten als Favoritinnen und deshalb war die Spannung während der Preisverleihung sehr gross. Bedauernswerterweise wurde aber die Gruppe unserer Mädchen disqualifiziert, da ihre Choreographie Schritte beinhaltet die als zu sexy gewertet wurden. Nichts destotrotz gilt an erster Stelle die Teilnahme und Faszination der Auftritte und vielleicht klappt es ja nächstes Jahr fürs Podest. Auch unsere Heimbesuchergruppe genossen die verschiedenen Tanzaufführungen und das ausgelassene Ambiente, am meisten beeindruckt waren sie jedoch von der chinesischen Dekoration, welche die Schüler selber gebastelt haben. Dies ist ein riesen grosser Aufwand für einen einzigen Nachmittag.