Newsletter Juni 2016

Neue Kinder
Anfangs Monat haben wir die Chance ergriffen, vier Geschwistern, Sacha (8 Jahre), Keysha (6 Jahre), Tyrone (3 Jahre) und Maedelle (1 Jahr), ein neues Zuhause zu schenken. Hätten wir nicht interveniert, wären sie ab dem Folgetag obdachlos gewesen, da ihre Mutter wegen ihrer Arbeitslosigkeit über fünf Monate die Zimmermiete nicht bezahlen konnte. Demzufolge litten die Kinder auch an ständigem Hunger, was sich auch deutlich sichtbar macht und sie konnten auch nicht mehr zur Schule gehen.
Wenn wir Kindern in solchen Lebenssituationen begegnen, bricht es uns jedes Mal fast das Herz und wir können nicht wegschauen. Solange wir Platz in den sicheren Wänden vom „yo quiero ser...“ haben, versuchen wir alles mögliche um Hilfe leisten zu können.
Als die zwei Jüngsten bei uns eingetroffen sind, mussten wir uns grosse Sorgen machen um ihren gesundheitlichen Zustand, da sie in einer sehr kritischen physischen Verfassung waren. Die Psychen verlangten aber auch ganz viel Aufmerksamkeit und Zuneigung, denn während den ersten Tagen haben sie ununterbrochen geweint.
Mittlerweile haben sich Tyrone und Maedelle an ihr neues Zuhause gewöhnt, sie fühlen sich sichtlich wohl und scheinen zwei aufgestellte und glückliche Kinder zu sein.

José’s Listenbruch
Unser kleiner Wirbelwind José (6 Jahre) hatte einen Leistenbruch. Mit grösster Wahrscheinlichkeit ist dies auf seine Frühgeburt zurückzuführen. Im öffentlichen Spital hätten wir den Operationstermin erst für Mitte Oktober erhalten. Da es aber unmöglich ist ihn während fünf Monaten von körperlichen Aktivitäten fernzuhalten, mussten wir auf die Schnelle eine Alternative finden. Kurz um haben wir uns entschieden, ihn in einer privaten Klinik zu operieren, in der er bereits am Folgetag eingewiesen werden konnte. Die Operation verlief sehr gut und er durfte nach zwei Stunden bereits das Krankenhaus wieder verlassen.
Der Kinderchirurge hatte ihm für eine Woche Bettruhe verschrieben, er dürfte des Weiteren während vier Wochen nicht herum springen, hüpfen oder Velofahren. Dies war leider unmöglich für den Kleinen und am Tag nach der Operation war er schon wieder unser altbekannte Wirbelwind....

Erste Überschwemmung
Die Hurrikanzeit beginnt Anfangs Juni und termingerecht kam auch dieses Jahr der erste Regen und es strömte ununterbrochen. Mit soviel Wasser hatten wir eindeutig nicht gerechnet und unsere Dachrinne von der Sala Cuna war dementsprechend überfüllt und es endete in einer Überflutung. Das Wasser drang durch das Dach auf die darunterliegenden Gipsplatten. Da der Regen nicht nachliess waren die Gipsplatten mit der Zeit komplett getränkt und zerbrachen unter dem Gewicht. Glücklicherweise war es nur ein Materialschaden der innert Kürze wieder repariert werden konnte.

Babykleider für die öffentlichen Spitäler
Da zur Zeit keine Babys im Heim wohnen, haben wir uns beschlossen, all unsere Babykleider an einem Spital zu verschenken. Nach dem die Kleider zusammengetragen wurden, waren wir alle sehr überrascht über die Anzahl der Kisten. Die älteren Mädchen haben gemeinsam mit unserer Erzieherin Karin alle Kleider aussortiert und anschliessend kleine Päckchen zusammengestellt mit Kleidern und Unterwäsche und diese dann jeweils in ein Badetuch verpackt.
Damit unsere älteren Mädchen die Realität des Spitalwesens kennenlernen konnten, durften sie diese Kleiderpäckchen selbstständig in den verschiedenen Abteilungen verteilen.
Sie waren sehr schockiert, dass sehr viele Jugendlichen, die Jüngste war 12 Jahre alt, in einem Spitalbett neben einem Neugeborenen lagen und sich über starke Schmerzen beklagten, starke Blutungen hatten und dennoch am selben Tag den Spital verlassen mussten.

Sekundarschulfeier
Die Sekundarschule Madre Maria Luisa, Misioneras de la Caridad y Providencia, durfte dieses Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feiern. An der Schule wurde ein Gottesdienst mit dem Bischof und verschiedene Priestern, darunter auch Edwing, abgehalten.
An einem Samstagnachmittag fand dann diese Feier im Club Arabe statt mit verschiedenen lokalen Berühmtheiten und mitten drin unsere Luz Marina und Jesica, welche als chinesische Tänzerinnen auftreten durften.

Besuch von ROOM
Unsere lokalen Freunde von ROOM haben uns mit einer amerikanischen Gruppe während drei Tagen besucht. Sie haben an den Vormittagen die Räumlichkeiten des Hauses der Jungs neu gestrichen und an den Nachmittagen mit den Kindern gespielt. Es ist immer wieder sehr schön zu sehen, wie sich die Kinder mit den Amerikanern verständigen können, obwohl sie die englische Sprache noch nicht einwandfrei beherrschen. Sie sind sehr bemüht ihr Gelerntes anzuwenden und sind sehr stolz wenn sie merken, dass diese Fähigkeiten ihnen ermöglicht mit Menschen aus einer ganz anderen Welt zu kommunizieren.

Wochenendcamp
Auch dieses Jahr hat die Organisation Carolina Cross Connection ein Wochenendcamp in Peña Blanca organisiert. Von uns durften 14 Jugendliche teilenehmen. Vom Freitag bis Sonntag durften sie unvergessliche Stunden in toller Gesellschaft verbringen. Neben den amerikanischen Freunden und den Gruppen von CCC, waren auch Jugendliche von 5 anderen Kinderheimen dabei. In Gruppen aufgeteilt, haben sie jeweils an verschieden Themen gearbeitet, diese Arbeiten dann anschliessend vorgetragen und als Abkühlung durften sie dann den Sprung ins kühle Swimmingpool wagen.
Am Abend sassen sie alle zusammen am Lagerfeuer, sangen und lernten sich sich besser kennen. Währen diesen Tagen durften sie viele neue, ernstgemeinte und tiefgründige Freundschaften schliessen.