Newsletter Juni 2014

Amerikanische Freunde
Zum fünften mal besuchten uns unsere amerikanischen Freunde von der Kirche Gran Comission aus Lake City. Dieses Jahr kamen zuerst Mike und zwei andere Herren, welche sich zur Verfügung stellten, um einer armen Familie in Puerto Cortes ein neues Haus zu bauen. Unsere älteren Jungs begleiteten die Männergruppe und halfen tatkräftig mit. Unsere amerikanischen Freunde waren sehr überrascht, wie unsere Jungs arbeiten können.
Anschliessend reiste die ganze Studentengruppe nach. 15 Jugendliche verbrachten einige Tage bei uns im Heim, malten eine Wand an, spielten mit den Kindern, brachten ihnen neue Dinge bei und zum Abschluss luden sie uns erneut zu einem Schwimmtag bei ihnen im Hotel ein. Es ist sehr schön, wie sich jedes Kind zu jemandem hingezogen fühlt und wie die Kinder sehr schnell neue Freundschaften knüpfen.

Schönheitssalon im Heim
An einem Sonntag hat uns eine Coiffeuse mit ihren Lehrlingen besucht und all unseren Kindern einen neuen Haarschnitt verpasst. Dieses Mal war es wirklich wie in einem Schönheitssalon, denn jedes Kind durfte seine Frisur Wünsche anbringen, Kopfmassagen wurden gemacht und am Schluss fühlten wir uns als ob wir an einem Schönheitswettbewerb teilenehmen könnten.

Wassermangel
Jedes Jahr die gleiche Geschichte.... Im Hochsommer haben wir Wasser- und Strommangel. Dies ist immer eine grosse Tortur und auch dieses Jahr mussten wir die Feuerwehrmänner auffordern, dass sie unseren Wassertank füllen.
Wegen Strommangel rationiert der Staat während bis zu 12 Stunden am Tag den Strom. Wenn der Stromausfall lange andauert, was natürlich nicht vorhersehbar ist, und wir soeben mit frischer Ware vom Markt kommen, befinden wir uns immer in einem Dilemma. Auch dieses Jahr waren wir gezwungen Fleisch wegzuwerfen da es innert Kürze verfault wenn es nicht bei korrekten Temperaturen gelagert werden kann. Während dieser Zeit sind unsere Köchinnen sehr gefordert, denn nur mit schwerem Herzen werfen wir Nahrungsmittel weg.

Schulbildung
Eine gute Schulbildung ist die einzige Chance wie die Kinder dem Armuts-Teufelskreis entkommen können. Dies versuchen wir tagtäglich unseren Kindern klar zu machen, aber leider oftmals ohne grossen Effekt, denn auch sie glauben, so wie viele Kinder dieser Welt, dass sie für ihre Eltern oder für die Lehrpersonen lernen.
Die zweiten Zwischenprüfungen haben alle schulpflichtigen Kinder mit guten und sehr guten Noten bestanden, obwohl der Staat dieses Jahr ein neues Bewertungssystem eingeführt hat und die Mindestnote von 60 % auf 70 % angehoben wurde. Der Erfolg unserer Schützlinge kommt aber nicht ohne Fleiss, denn jeden Nachmittag von 13.30 bis 17.00 Uhr müssen alle, vom Jüngsten bis zum Ältesten, Haus- und/oder Stützaufgaben erledigen. Was uns des weiteren mit Stolz erfüllt ist das Engagement unserer Kinder bei Schulaktivitäten, sie werden stets gelobt dass sie Vorbildrollen einnehmen und tatkräftig zu einem guten Gelingen beitragen.
Am Samstagvormittag erhalten alle Kinder ab der dritten Klasse Englischunterricht im Heim. Eine auswärtige Lehrerin bringt ihnen die englische Sprache bei, denn es ist ein grosser Lebens- und Ausbildungsvorteil, wenn sie Englisch sprechen können.
Sehr klar ist zu sehen, dass die Kleinsten unserer Kinder viel leichter eine Fremdsprache lernen und die Aussprache auch bedeutend besser und deutlicher ist als bei den Älteren.

Recycling-Zoo
Francisco hat aus alten Pneus einen Vogelzoo gebastelt und die Tiere auf unserem Heimareal ausgestellt. Die Kinder haben einen Pelikan, einen Tukan und einen Quetzal, alles einheimische Vogelarten, entdeckt.
Unsere farbigen Pneus dienen auch zur Wanddekoration als Brutstätte für unsere Hühnern.