Newsletter Juli 2014

Neue Kinder
Mit grosser Freude nahmen wir die 3 Geschwister Yaxel (5 Jahre), Hostin (4 Jahre) und Elvin (3 Jahre) auf, denn allen dreien sah man auf Anhieb an, dass sie unterernährt sind und unsere Obhut einen Wendepunkt für ihr Leben darstellen wird. Nicht nur fehlen ihnen jeweils 6 bis 8 Kilos Körpergewicht, vor allem hatten sie bis jetzt mit einer sehr schwierigen Kindheit zu kämpfen. Beide Eltern befinden sich im Gefängnis und sie lebten bei ihrer Grossmutter, welche ihnen meistens nur Essensreste aus dem Kehrcht auftischen konnte.

Glücklicherweise haben sie sich sehr schnell eingelebt und man sieht es ihnen an, dass sie sich wohlfühlen. Yaxel konnten wir sogar sofort einschulen. Er besucht die Einführungsklasse, denn er ist ein sehr intelligenter Junge.

IHNFA wird aufgelöst
Das IHNFA (Instituto Hondureño de la Niñez y la Familia) wurde vom jetztigen Präsidenten aufgelöst. Nun folgt eine Übergangszeit von 6 Monaten bis anschliessend die DINAF (Dirección de la Niñez, Adolescencia y Familia) die Funktion neu übernehmen wird. Einer der Hauptgründe welcher zu diesem Wechsel geführt hat, sind die exorbitanten Lohnkosten. 95% des Gesamtbudgets des IHNFA's gingen nur für Löhne weg, wenig erstaunlich bei 1200 Personen auf der Lohnliste, wobei 300 bis 400 Mitarbeiter ausreichen würden. Eine schlankere Personalpolitik mit weiger Hierarchiestufen muss hin, da sind sich viele einig.

Natürlich stellen wir uns die Frage, welche Auswirkungen dieser Wechsel für unsere Kinder haben wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Kleinsten, welche von ihren Familien verlassen wurden, zur Adoption frei gegeben werden, ist gross. Dies ist ein grosser Schock für uns, jedoch können wir nichts machen ausser zu hoffen, dass sie eines Tages von liebevollen Adoptivfamilien aufgenommen werden.

Ziel ist es, dass die Fälle aller Kinder, welche sich in den verschiedensten Kinderheimen befinden, vor Gericht abgeschlossen werden. Grundsätzlich ein willkommenes Vorhaben, die Euphorie hält sich aber bei weitem in Grenzen, denn schon viele Male erlebten wir, dass gute Projekte gefordert oder sogar lanciert wurden, aber schlussendlich nichts daraus resultierte.

ROOM
Die Oranisation ROOM erhält das ganze Jahr über Besuch von verschiedenen amerikanischen Gruppen welche während mehreren Tage verschiedene Kinderheime aufsuchen. So kamen sie auch zu uns und hatten verschiedene Aktivitäten vorbereitet: basteln, Handpuppenspiele, T-Shirts färben, mit Glocken Lieder einstudieren etc. Sowohl die Gäste aber auch unsere Kinder genossen die gemeinsamen Stunden. Die selbergefärbten Shirts sind zu ihren Lieblingskleidungsstücken geworden.

Santa Rosa de Copan
Unser neues Projekt nimmt langsam aber stetig Form an. Das provisorische Modell besteht aus: 700 m2 Gebäudekonstruktion, Gemüseanbau, Kühe für Milchproduktion, Hühnerfarm, Fischzuchtgebiet, Lagerraum, Spielplatz, Sportareal und verschiedene Werkstätte. Unsere älteren Knaben haben während dieser Woche das ganze Land eingezäunt und abgesichert. Mit grosser Freude haben sie auf dem unteren Plateau eine Wasserquelle entdeckt. Dies ist ein grosses Geschenk, denn in Santa Rosa herrscht im allgemeinen Wassermangel. Sie haben verschiedene Wasserdämme gebaut, um herauszufinden, wo die Hauptquelle ist. Das Gelände ist teilweise uneben, sodass sie Treppen errichtet haben, um leichter vom unteren zum oberen Teil zu gelangen.

Während die älteren Knaben auf dem neuen Gelände gewirkt haben, legten unsere Mädchen Hand im Hause an. Sie erledigten alle Arbeiten im und um das Haus, gingen mit den Kleinsten spazieren und dann als Belohnung durften alle gemeinsam das Wasserbecken geniessen. Einmal mehr durften wir wunderbare Ferientage verbringen. Glücklich, braungebrannt vom vielen Baden und mit vielen neuen Erlebnissen sind wir gut zurück in die Industriestadt gereist.